Ein geheimes Treffen, bei dem sich Neonazis mit hochrangigen AfD-Politikern trafen, bewegte Hunderttausende in ganz Deutschland auf die Straße, um gegen Rechtsdruck, die AfD und für Demokratie zu protestieren.

In dem „Nachricht der Woche“-Artikel der letzten Woche habe ich bereits sehr ausführlich über das genannte Geheimtreffen berichtet (hier geht es zum Artikel: Geheimes Neonazi-Treffen – theophaNEWS), doch welche Folgen dies schlagen würde, war noch nicht ganz abzusehen. In der vergangen Woche gingen überall in Deutschland, auch in Regionen, wo die AfD sehr stark ist, unzählige Protestierende auf die Straße um sich gegen die besprochenen Pläne zu positionieren. Sie hielten Schilder hoch, mit Aufschriften, wie „Aus Protest die AfD zu wählen, ist wie im Club aus der Toilette zu trinken, weil einem das Bier nicht schmeckt“ oder „EkelhAfD“. Ihre Forderungen sind klar: Demokratie, Brandmauer gegen Rechts und ein Verbot der AfD.

Selbstverständlich standen die Menschen auch in Köln gegen Rechtsextremismus auf. Erstmals bereits Dienstag, den 16.01.24 auf dem Heumarkt. Etwa 30.000 Menschen kamen zusammen, entgegen der zunächst erwarteten 1.000. Weil die Einhaltung der Sicherheitsvorkehrungen so nicht mehr gewährleistet werden konnte, wurde sie kurzfristig zur Deutzer Werft umgeleitet. Am folgenden Sonntag versammelten sich dort dann noch einmal ganze 70.000 Menschen. Ich persönlich war habe auch an dieser Demo teilgenommen und kann daher von meinen persönlichen Erfahrungen erzählen. Ich kann nur sagen, dass es sich für mich nach deutlich mehr als 70.000 Menschen anfühlte. Die Werft füllte und füllte sich stetig und es schien kein Ende zu nehmen. Von der Deutzer Brücke strömten immer mehr Menschen, die von einem Demonstrationszug vom Ottoplatz kamen. Auf der Bühne spielten unter anderem Kölner Bands, wie Cat Ballou und Bläck Fööss Lieder, die zum Thema passten. Henriette Reker, Kölns Oberbürgermeisterin, sprach auf der Bühne, neben vielen anderen Rednern, über die Missstände und sagte, dass man sich im Zweifel auf die Kölner verlassen könne.

In Hamburg und München mussten die Demos wegen zu hohem Menschenandrang nach kurzer Zeit abgebrochen werden, da die Städte aus allen Nähten platzten. In Hamburg unternahm die AfD sogar den Versuch, die Demo zu unterbinden, in dem sie im Rathaus eine Fraktionssitzung einberief. Wenn dort eine Partei tagt, dürfen sich Demonstrationen dem Gebäude bis auf einen bestimmten Umkreis nicht nähern. Dieser Versuch scheiterte jedoch und die Demo wurde einfach an einen anderen Ort verlegt.
In den sozialen Netzwerken versuchen AfD-Politiker und Neonazis jetzt, die überfüllten Bilder der Demonstrationen abzuwerten, indem sie behaupten, sie währen gefälscht, obwohl diese belegt echt sind.

Obwohl sich nun viele fragen, ob dies nur eine kurze Protestwelle war, oder ob dies wirkliche Folgen mit sich bringt, hat sich eins gezeigt: Diese Menschen wollten Flagge zeigen, sie wollten zeigen, dass sie da sind und dass sie viele sind. Und das ist ihnen gelungen.