Ja, tatsächlich geht es in der dieswöchigen Nachricht der Woche mal wieder um die AfD. Diesmal um eine Spionageaffäre eines Mitarbeiters des Spitzenkandidaten der AfD für die Europawahl Maximilian Krah. Der Deutsch-Chinese Jian G. sitzt mittlerweile in Untersuchungshaft, und auch gegen Krah selbst läuft ein Vorermittlungsverfahren. Wieso das alles, hier.

Jian G.
Am 22. April 2024 wurde der 43-Jährige in Dresden wegen Spionageverdachts festgenommen. Doch wer ist er überhaupt und wie kam es dazu? Seit 2019 arbeitete G. für Maximilian Krah, den Spitzenkandidat der rechten Partei AfD für die Europawahl. Er stand bereits seit einiger Zeit unter Beobachtung des Verfassungsschutzes und fiel unter anderem durch seine Nähe zum chinesischen Staatspräsidenten Xi Jinping auf. Jetzt wurde er schließlich verhaftet und ist aktuell wegen Spionage für eine fremde Macht angeklagt. Genauer für den chinesischen Geheimdienst. Angeblich soll er Informationen aus dem EU-Parlament an die chinesische Regierung überliefert haben.

Reaktionen und Folgen
Nachdem der Fall bekannt wurde, gab es von vielen Seiten Reaktionen. Die AfD distanziert sich, möchte Krah jedoch trotzdem als Spitzenkandidat für die Europawahl behalten. Es wäre schwer kurzfristig noch einen anderen Kandidaten zu finden. Krah selbst sagt, dass man sich nicht mit dieser „unangenehmen Angelegenheit“ aufhalten sollte und sich wieder auf den Wahlkampf fokussieren sollte. Auch im Bundestag wurde über den Fall gesprochen:

Das, was wir da erfahren haben, das finde ich sehr, sehr, sehr besorgniserregend

Olaf Scholz, Bundeskanzler

Krah und Bystron
Neben Jian G. laufen auch Vorermittlungsverfahren gegen Maximilian Krah und Petr Bystron, die beiden ersten Listenplätze der AfD für die Europawahl (Krah Nummer 1, Bystron Nummer 2). Beide sollen angeblich Geld von russischen beziehungsweise chinesischen Organisationen erhalten haben. Byrston soll von der Kreml-nahen Plattform Voice of Europe 20.000€ erhalten haben (laut tagesschau) und Krah russische und chinesische Zahlungen (laut SPIEGEL). Beide weisen diese Vorwürfe zurück.
Es ist wichtig zu sagen, dass dies noch lange keine Urteile sind, sondern nur Verdachte, die geprüft werden.

Die nächsten Wochen werden zeigen, wie sich diese Ereignisse entwickeln, besonders in Bezug auf die kommende Europawahl.