Alle drei Jahre wird eine sogenannte PISA-Studie durchgeführt. Dabei handelt es sich um eine internationale Schulleistungsstudie, an der 15-jährige aus verschiedenen Ländern teilnehmen. Sie soll dazu dienen, den Leistungsstand der Schüler zu zeigen, sowie einen länderübergreifenden Vergleich zu bieten. Vor kurzem wurden die Ergebnisse der letzten Studie, aus 2022, veröffentlicht. Dabei kam heraus, dass deutsche Schulen schlechter abgeschnitten haben als je zuvor.
PISA – Was ist das?
Die OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) führt in dreijährigen Abständen Tests durch, die von 15-Jährigen absolviert werden. Ein Jahr später werden die Ergebnisse dann veröffentlicht. Getestet wird hauptsächlich in den Bereichen Mathematik, Naturwissenschaften und Leseverstehen. Dieses Mal nahmen über 600.000 Schülerinnen und Schüler aus 81 Ländern teil. Für Deutschlands Stichprobe traten etwa 13.000 Jugendliche aller Schulformen die Prüfung an. Es geht bei PISA, was übrigens für Programme for International Student Assessment steht, nicht bloß um das Wiederholen von Gelerntem, sondern um das Testen von grundlegenden Kompetenzen.
Hier ist eine Beispielaufgabe, wie sie in einem PISA-Test vorkommen könnte. Die genauen Aufgaben werden nicht veröffentlicht, die ist nur ein Beispiel des SPIEGELs. Könntet ihr sie lösen?
Ergebnisse
15-Jährige in Singapur schnitten in allen drei getesteten Bereichen (Lesekompetenz, Mathematik, Naturwissenschaften) am besten ab. Die Ergebnisse werden in Punkte festgehalten, wobei die höchste Punktzahl 575 im Bereich Mathematik war (Singapur).
Deutschland hat überraschend schlecht abgeschnitten, weshalb viele von einem erneuten PISA-Schock sprechen. Den letzten gab es bei der Studie von 2001/2002. Deutschland liegt in den Bereichen Mathematik und Lesekompetenz nur noch auf dem Durchschnitt und nur in Naturwissenschaften etwas darüber. In der Jahren davor lag Deutschland in allen Kompetenzen weit über dem Durchschnitt. Das sind die diesjährigen Punkte:
Mathematik: 475 (Durchschnitt: 472)
Naturwissenschaften: 492 (Durchschnitt: 485)
Lesekompetenz: 480 (Durchschnitt: 476)
Woran liegen diese schlechten Ergebnisse?
Viele vermuten für die schlechten Ergebnisse die Corona-Pandemie als Grund, da dies die erste Studie seit Corona war. Wie bekannt ist, konnte in dieser Zeit der Unterricht nur sehr sperrig abgehalten werden, weshalb der Bildungsgrad sich dadurch merklich verschlechtert hat. Auch könnten die bestehenden Probleme im Schulsystem dazu beigetragen haben, wie zum Beispiel der Lehrermangel und die fehlende Digitalisierung. Der Landeskoordinator Lehrkräfte mit Zuwanderungsgeschichte NRW, Ahmed Atasoy, findet, dass man eine faire Chancengleichheit zwischen SchülerInnen aus Familien mit Migrationshintergrund und SchülerInnen mir Familien ohne braucht. Laut ihm, hängt der schulische Erfolg stark vom Hintergrund der Familie ab.
Es spielen also viele verschiedene Faktoren eine Rolle bei den schlechtesten PISA-Ergebnisse, die Deutschland jemals erreichte.