Der Duft von Kaffee liegt in der Luft und auf meinem Fenster höre ich die Regentropfen prasseln. Für mich das perfekte Wetter um mit einem neuen Buch anzufangen. Also hier meine Buchempfehlung im September:

Die Protagonistin in diesem Roman spielt Monique Grant. Sie ist Journalistin bei dem Magazin „Vivant“ in New York und durchlebt zurzeit eine Trennung. Ihr Leben wird noch turbulenter, als die frühere Filmikone Evelyn Hugo nach ihr verlangt, um ein Exklusiv-Interview zu geben. Dadurch wechselt das Buch zwischen zwei Zeiten, Gegenwart und Vergangenheit.

In der Gegenwart bekommt der Leser Einblicke in das Leben von Monique, sowie in den turbulenten Prozess des Interviews. Die Vergangenheit steht im starken Kontrast dazu. Es beginnt in den 50er Jahren, die Filmindustrie ist gerade im Aufschwung und die Kubanerin Evelyn Herrera will sich neu erfinden. Also klopft sie an die Tür des Mannes, von dem sie gehört hatte, er mache sich bald auf den Weg nach Hollywood. Plötzlich entstand Evelyn Diaz und Ehemann Nummer 1 war geschaffen. Durch ihre gerissene und schlagfertige Art arbeitete sie sich mit gerade einmal 17 Jahren zu einer angesehenen Schauspielerin hoch und hinterließ dabei einige Ehemänner, genauer gesagt 7. Doch wer von den sieben Ehemännern war eigentlich ihr Favorit? Dies und vieles mehr versucht nun Monique herauszufinden.

Evelyns Charakter und die vielen unerwarteten Wendungen, machen das Buch zu einem meiner Favoriten. Gegen Ende des Buches lassen sich viele Einzelheiten endlich verknüpfen und es bleibt so die ganze Zeit über spannend. Ich selber habe das Buch verschlungen und Evelyns Leben zu erfahren, mit all ihren guten und schlechten Facetten, war es so authentisch und echt geschrieben, ein Meisterwerk. Es inspiriert jeden für sich einzustehen und lehrt einem, dass nicht immer alles so ist wie es scheint. Alles in allem musste ich auch die ein oder andere Träne vergießen und, wenn das nicht für ein gelungenes Buch spricht, was dann.

Ein absolutes must-read meinerseits.

„The seven husbands of Evelyn Hugo“ von Taylor Jenkins Reid

 

 

Leseprobe, Achtung Spoiler!

Perspektive Monique:

Zu meinen persönlichen Lieblingsbildern zählt eine Schwarz-Weiß-Aufnahme von den Golden Globes aus dem Jahr 1967. Das Haar ist locker hochgesteckt, sie sitzt in einem hellen Spitzenkleid mit tiefem Ausschnitt, das ihr üppiges Dekolleté zur Geltung bringt, auf einem Platz am Gang und streckt das rechte Bein, das unter dem hochgeschlitzten Rock hervorlugt, elegant zur Seite.

Links von ihr sitzen zwei Männer, an deren Namen sich heute niemand mehr erinnert, und starren sie an, während sie nach vorne auf die Bühne blickt. Der Mann neben ihr schaut auf ihre Brust, sein Nachbar auf ihren Oberschenkel. Beide scheinen wie verzaubert zu sein und zu hoffen, noch ein kleines Stückchen mehr zu sehen.

Vielleicht deute ich zu viel in dieses Foto hinein, aber ich fange an, ein Muster zu erkennen: Evelyn lässt einen immer in der Hoffnung zurück, dass man noch ein bisschen mehr bekommt. Doch man bekommt es nie.

Ranking:

  • Spannung 10/10
  • Gefühle 10/10
  • Bildungseffekt 9/10
  • Plot 10/10
  • Humor 7/10
  • Atmosphäre 10/10
  • Schreibstil 10/10

 

Schaut gerne im Oktober wieder vorbei!

<3

© Cover: Simon & Schuster Books for Young Readers