Ob funkelnde Lichter am Tannenbaum, der Duft frisch gebackener Plätzchen oder der Zauber des ersten Adventskalendertürchens – diese Traditionen verbinden die Menschen mit Weihnachten.

Ein Brauch, der meist in der Vorweihnachtszeit schon beginnt und dessen Ursprung unbekannt ist, ist das Backen von Plätzchen. Dabei gibt es zwei Theorien: Bei der ersten Theorie haben wohlhabende Klöster in Gedenken an Jesu-Geburt Plätzchen gebacken. Im Mittelalter galten Plätzchen nämlich als Winteressen für arme Menschen. Die zweite Theorie besagt, dass zur Wintersonnenwende an kalten und langen Nächten Tiere aus Teig geformt wurden, die als Opfergabe an böse, zu beseitigende nächtliche Geister galten. Zudem wurde aus der Perspektive des Christentums argumentiert, dass Plätzchen, darunter Makronen, der Hostie ähnlich sehen.

Der Adventskranz ist ein Brauch, der sich nach dem ersten Weltkrieg verbreitete. Er steht laut dem Christentum für die Ewigkeit, die den Menschen durch die Auferstehung Jesu ist. Die erste Kerze soll dabei für Hoffnung, die zweite Kerze für Frieden, die dritte Kerze für Freude und die vierte Kerze für Liebe stehen. Nach der Bibel ist mit Christus das Licht in die Welt gekommen. Das Licht wird häufig mit dem Kerzenlicht auf Adventskränzen in Verbindung gebracht.

Eine weitere Tradition sind die Weihnachtsmärkte, die mit ihren vielen Ständen und der Beleuchtung auffallen. Die ersten Weihnachtsmärkte gab es vor mehr als 600 Jahren. Damals dienten sie der Bevölkerungsversorgung, mittlerweile dienen sie dem stimmungsvollen Vergnügen. Das gemeinsame Weihnachtssingen oder Hören von Weihnachtsliedern stärkt die Gemeinschaft und das Zusammengehörigkeitsgefühl der Menschen.

Die Weihnachtskrippe ist ebenfalls eine lange Tradition. Die erste lebendige Krippe stammt von Franziskus von Assisi aus dem Jahr 1223. Sie dient aufgrund der Visualisierung dem besseren Verständnis der Weihnachtsgeschichte. Das berühmteste Modell enthält 400 Figuren.
In Zusammenhang damit steht das Krippenspiel, welches überwiegend von Kindern und Jugendlichen aufgeführt wird. Dies kam jedoch erst mit den Jugendbewegungen und der Reformpädagogik in den 1920er Jahren. Das Krippenspiel an sich existiert schon seit den ersten Jahrhunderten nach Christi Geburt. Seit dem 10. Jahrhundert sind Krippenspiele am Altar bekannt.

Der älteste Brauch, der zu den Weihnachtsspielen gehört ist_________DAS KINDL- UND KINDLEINWIEGEN!
Beim Kindl- und Kindleinwiegen wird eine hölzerne Krippe umtanzt und anschließend wird eine kleine Holz- oder Wachsfigur in die Krippe gelegt, die das Jesuskind symbolisieren soll. Zuletzt wird diese Krippe durch eine Wiege ersetzt, die auf den Altar gestellt wurde, sodass die Kirchenbesucher das Kind wiegen konnten.

Ein weiterer Aspekt ist das Weihnachtsessen: Heute sind eher moderne Versionen wie Fondue oder Raclette beliebter, dennoch gibt es traditionelle Klassiker wie Kartoffelsalat mit Würstchen. Dies ist oft der unumstrittene Favorit für den Heiligabend. Der Brauch geht darauf zurück, dass es früher eine Fastenzeit vom Martinstag (11.November) bis Weihnachten (25. Dezember) gab und am 24. Dezember noch gefastet wurde. Es gibt auch Annahme, dass dieses simple Gericht auf die Armut von Maria und Josef (= den Eltern von Jesus) hinweisen soll, denn die Zubereitung ist einfach und unkompliziert. Die Bratwurst steht dabei symbolisch für Lebendigkeit. Ein weiterer Klassiker, der beliebt ist, ist die Weihnachtsgans bzw. Weihnachtsente. Diese Essenstradition wird sich so erklärt, dass es an St. Martin die letzte üppige Mahlzeit vor der Fastenzeit gewesen ist. Darüber hinaus gibt es den Weihnachtskarpfen: Dies hängt ebenfalls mit der früheren Fastenzeit im Advent zusammen, denn am ersten Weihnachtstag (24. Dezember) waren Fleischgerichte nicht erlaubt, aber Fisch. So entstand der Brauch des Weihnachtskarpfens. Außerdem ist der Fisch auch ein Symbol der Ur-Christen.

Am Ende geht es um den Weihnachtsbaum 🎄. Die Tradition begann in Straßburg und wurde sehr schnell so populär, dass die Nadelbaumabholzung temporär verboten worden ist. Die Tradition wurde durch Migration immer weiterverbreitet. Die grünen Zweige des Baums schenken Hoffnung auf ein neues Leben und stehen für Lebenskraft und Heilkraft. Da Weihnachtsbäume häufig mit bunten Kugeln, Lichterketten und Kerzen geschmückt wird, spenden die Weihnachtskugeln gute Laune und das Kerzenlicht Wärme. Der Weihnachtsbaum erfüllt außerdem eine Schutzfunktion gegenüber „Wintergeistern“, die vertrieben werden sollten.

Ich wünsche Allen wunderschöne Weihnachtsferien und Feiertage!!!