Dieses Jahr hatte die Q2 (Abiturjahrgang 2025) vom 07.10.2024 bis zum 11.10.2024 ihre Kursfahrten. Zwei Leistungskurse fuhren nach Marseille (Frankreich) und die anderen vier Kurse nach Prag (Tschechien), wobei die Hotels jedoch andere gewesen sind.
Die beiden Erdkunde-LKs sind morgens um 5:30 Uhr vom Kalker Friedhof mit dem Bus abgeholt worden und fuhren los. In dem Bus befanden sich auch Kurse der Q2 des Georg-Büchner-Gymnasiums, die mitgefahren sind und mit denen wir uns sehr gut verstanden haben. Die Fahrt dauerte ca. 9 Stunden. Angekommen in Prag, machten wir uns auf dem Weg zu unserem Hotel „Residence Bologna“ in der Innenstadt und nachdem wir unsere Zimmerschlüssel und das Verpflegungsgeld erhalten hatten, machten sich alle auf den Weg, um sich die Umgebung anzusehen und Abend zu essen. Es gab eine vielfältige Auswahl an Restaurant und Cafés sowie wunderschöne, historisch geprägte Sehenswürdigkeiten.
Am zweiten Tag gab es um 7:30 Uhr Frühstück im Hotel und viele Gruppen haben sich dann bis zur geplanten Altstadtführung in deren Zimmer aufgehalten und den letzten Tag reflektiert während einige Gruppen sich mit den Lehrer:innen zusammengeschlossen hatten, um die Prager Burg zu besuchen. Zunächst sind wir in die engste Straße Prags gegangen, bei der es eine Ampel zur Regulierung der Fußgänger gab, da es sich bei mehreren Fußgänger auf beiden Seiten stauen würde. Dann haben wir uns auf den Weg zur Burg gemacht und mussten dabei viele Treppen steigen. Auf den Treppen spielten viele Straßenmusiker unterhaltsame Musik. Oben angekommen, hatte man eine wunderbare Aussicht über die Stadt und es gab eine große Kirche, die viele Menschen besuchten. Alle haben viele Fotos gemacht. Von der Prager Burg trafen wir uns am Platz der Republik für die Altstadtführung um 14:00 Uhr. Eine Frau, die Deutsch gesprochen hat, leitete diese Führung und wir erfuhren die Bedeutung Prags, die historischen Hintergründe vieler Gebäude und Kirchen, entdeckten das jüdische Viertel in Prag und kauften uns auf dem Weg das typisch tschechische Gebäck Baumstriezel. Um 16 Uhr endete die Führung an der Karlsbrücke und wir durften uns in Gruppen frei in der Innenstadt bewegen. Dort haben wir die anderen beiden LKs unserer Schule getroffen. Grundsätzlich gab es sehr viele Schulklassen aus Deutschland, die dort ihre Kursfahrt verbrachten. Eine Gruppe ist im Anschluss an die Führung in eines der vielen Museen gegangen, eine andere Gruppe hat das Einkaufszentrum aufgesucht und der Rest ist entweder ins Hotel zum Kochen gegangen oder hat ein Restaurant besucht. Um 23:30 Uhr war Nachtruhe.
Am dritten Tag der Kursfahrt trafen wir uns nach dem Frühstück erneut am Platz der Republik (Námestí Republiky), weil wir dort alle gemeinsam einen Altstadtrundgang mit geographischem Bezug gemacht haben. Dort haben wir Arbeitsblätter zu den verschiedenen Stationen bekommen und uns erstmal mit der alten vs. neuen Entwicklung beschäftigt und inwiefern diese Unterschiede (architektonisch; nutzungstechnisch) zur Atmosphäre beitragen, denn am Platz der Republik gibt es sowohl historische Bauwerke, als auch moderne kommerzielle Räume. Unsere nächste Station war die RiverCity Karlin, bei der wir uns die Umwandlung von Industriegebieten und die Gentrifizierung angeschaut hatten. Dabei betrachteten wir die Transformation von früheren Industrieflächen zu modernen Stadtviertels sowie die Auswirkungen auf umliegende Viertel. Als nächstes gingen wir an Zizkov vorbei, ein historisches Arbeiter- und Wohnviertel in Prag, welches von Segregation und dichter Bebauung geprägt ist. Anschließend fuhren wir eine Weile mit der Straßenbahn auf die andere Seite (Kleinseite) zur Malá Strana, einem touristisch frequentierten Viertel, welches von Overtourism und urbaner Belastung (insbesondere infrastrukturell) geprägt ist. Nach einer Abschlussreflexion bewegten wir uns eigenständig in Gruppen weiter. Am Abend besuchte eine Gruppe, zusammen mit Fr. Hagemeister, ein Eishockeyspiel (Bremerhaven vs. Prag) und eine andere Gruppe ist mit den anderen LKs ins Ballett gegangen. Der Rest hat Gesellschaftsspiele im Hotel gespielt oder ist draußen gewesen. Am späten Abend hat jeder das Hotelzimmer aufgeräumt die Koffer für die Abreise sortiert.
Am vierten Tag haben wir eine Exkursion nach Theresienstadt (Terezín) ins nationalsozialistische Konzentrationslager bzw. Sammel- und Durchgangslager (vor allem für die jüdische Bevölkerung) gemacht. Dort schauten wir uns im Rahmen einer Führung durch die sogenannte „Kleine Festung“, das Gestapo-Gefängnis, an. Wir sahen die vielen Grabsteine, die Räumlichkeiten und die schlechten Lebensbedingungen (ohne Hygiene, kaum Essen, mit Wassermangel, mit Gesundheitsrisken, engstem Platz, ständiger Todesangst und unter menschenunwürdigsten und katastrophal-schrecklichen Bedingungen) an. Alle waren schockiert von diesen Ereignissen und dem großen Kontrast der Bedingungen. Nach der Führung hatten wir die Gelegenheit, uns eigenständig nochmal die Einzelzellen und das Museum anzusehen. Dann haben die Lehrkräfte uns Museumkarten für das Museum Ghetta zur Verfügung gestellt und einige suchten dieses auf und erzählten von den Abschiedsbriefen, dem Video, in dem schuftende Kinder und gestapelte Leichen zu sehen waren und vielem mehr. Zur Mittagszeit trafen wir uns am Ort, wo der Bus hielt, um zurückzufahren, tauschten uns über unsere Gedanken und Gefühle dazu aus und unsere Lehrer:innen überraschten uns mit Pizza für den gesamten Kurs. Nach der Rückfahrt hatten wir Freizeit. Einige Gruppen schauten sich das Musik-/Lichtfestival in der Innenstadt an, andere besuchten den Club oder blieben im Hotelzimmer.
Am fünften und letzten Tag gaben wir morgens die Schlüssel ab, stellten die Koffer in ein Gemeinschaftsraum und frühstückten. Um 8:30 Uhr liefen wir gemeinsam zur Bushaltestelle, wo uns der Bus, der uns auch hingefahren hat, wieder zurückfuhr. Im Bus herrschte eine gute und entspannte Stimmung. Bei der Rückfahrt standen wir aber im Stau und es dauerte deshalb ca. 11 Stunden.
Abschließend kann ich festhalten, dass die meisten Kursmitglieder überrascht und beeindruckt darüber waren, wie viel Prag zu bieten hat und wie alt diese Stadt ist. Die Kursfahrt hat uns sehr gut gefallen und Spaß gemacht. Vielen Dank für die Organisation und die schöne Zeit!