Genau acht Jahre ist es her, das der Republikaner Donald J. Trump das erste Mal in das Amt des US-Präsidenten gewählt. Nun wiederholt sich dies: Am 5. November 2024 wird Trump wieder gewählt, indem er die Wahl gegen die aktuelle Vizepräsidentin Kamala Harris, mit 312 zu 226 Wahlleuten, für sich entschied. Was Wahlleute überhaupt sind, was Trumps Pläne für die nächsten vier Jahre sind und was dieses Ergebnis für uns in Deutschland bedeutet, erfahrt ihr hier!

Alle vier Jahre im Herbst wählen die Bürgerinnen und Bürger der Vereinigten Staaten von Amerika ihren Präsidenten. Traditionell gibt es dabei zwei Kandidaten mit einer realistischen Chance auf einen Einzug ins weiße Haus; einen Demokraten und einen Republikaner. Die letzte Wahl, 2020, gewann der demokratische Kandidat Joe Biden gegen Donald Trump. In den USA gewinnt jedoch nicht der Kandidat mit dem größten Stimmenanteil, sondern mit den meisten Wahlleuten. Jeder der 50 US-Bundesstaaten hat eine gewisse Anzahl an Wahlleuten. Wer in diesem Staat die meisten Stimmen hat, erhält alle Wahlleute. Die meisten Staaten wählen immer gleich, also immer einen Demokraten oder immer einen Republikaner, jedoch gibt es ein paar Staaten, in denen das Ergebnis wechselt – diese werden Swing-States genannt. Trump gelang es in dieser Wahl, alle sieben Swing-States für sich zu entscheiden.

Doch wer ist Donald J. Trump überhaupt? Der 78-Jährige Politiker und Unternehmer war bereits von 2017 bis 2021 der 45. US-Präsident. Im Mai wurde Trump in einem Prozess um Schweigegeld in 34 Anklagepunkten schuldig gesprochen, weitere Verfahren gegen ihn laufen. Als Präsident könnte er sich jedoch selbst begnadigen.
In der Vergangenheit ist er oft durch seine rassistische, sexistische und abwertende Rhetorik aufgefallen.
Seine rechts-nationalistische Einstellung richtet sich besonders gegen Migrantinnen und Migranten; in seiner ersten Amtszeit begann er bereits mit dem Bau eines langen Grenzzauns an der Grenze zu Mexico. Dieses Projekt plant er fortzusetzen. Auf seiner Agenda stehen zudem Einschränkungen der Abtreibungsrechte, Lockerungen der Waffengesetze und ein erneuter Austritt aus dem Pariser Klimaabkommen. Für den Ukraine-Krieg plant er einen schnellen Frieden durch Verhandlungen, der großen Gebietsverlust für die Ukraine bedeuten könnte.

Obwohl Washington DC etwa 6000 Kilometer von Deutschland entfernt ist, hat der Ausgang dieser Wahl auch signifikante Auswirkungen auf uns. Die USA sind der wichtigste und militärisch mächtigste Partner in der NATO, ein politischer und militärischer Zusammenschluss. Donald Trump hat sich in der Zukunft oft sehr kritisch über dieses Bündnis geäußert:

„I DON’T GIVE A SHIT ABOUT NATO“

Donald J. Trump

Wenn ein Mitgliedsstaat der NATO angegriffen werden würde, müssten die USA dieses Land unterstützen. Trump hat angedeutet, dass er kein großes Interesse daran hat, dieser Verpflichtung nachzugehen: „You will not be protected under any form, I will not protect you“. Zudem kündigte Trump hohe Importzölle an, als Geld, das ausländische Unternehmen zahlen müssen, wenn sie Produkte in den USA verkaufen. Da viele deutsche Unternehmen auf dem amerikanischen Markt agieren, würde dies kritische Umsatzeinbußen bedeuten und könnte auch den Verlust von Arbeitsplätzen bedeuten.
Die USA haben aufgrund ihrer Größe einen nicht gerade kleinen Anteil am globalen CO²-Ausstoß, weshalb Trumps Klimapolitik fatale Folgen für den gesamten Planten mit sich bringen könnte.

Eins steht fest: Durch des Regimewechsel in den USA werden sich – nicht nur in den Vereinigten Staaten – viele Dinge ändern. Am 20. Januar wird Trump offiziell als Präsident vereidigt und ist von dort an im Amt. Wie ein Amerika unter Trump ein weiteres Mal aussieht, wird sich dann zeigen.

Bild: Jonathan Simcoe auf Unsplash